Zen bedeutet, das Leben in seiner Tiefe zu berühren. Es ist das Eintauchen in den gegenwärtigen Moment des Lebens, so wie er sich uns darbietet, ohne dass wir ihn zurückweisen oder ihm anhaften. Häufig stellt uns diese Art zu leben vor neue Herausforderungen, da wir gelernt haben, mit den Gedanken noch in der Vergangenheit zu verweilen oder schon in der Zukunft zu sein.
Zen bedeutet auch in Achtsamkeit zu leben und sich voll und ganz das momentane Tun zu konzentrieren. Wir sind es aber gewohnt, mehrere Dinge gleichzeitig, irgendwie nebenbei zu tun. So kann die Praxis des Zen für uns zu einem Übungsweg werden, der sich auf unser ganzes Leben bezieht.
Der Zen-Geist durchdringt auf diese Weise nach und nach unseren ganzen Alltag.
In unserer Zen-Gemeinschaft sitzen wir in der Tradition des Rinsei-Zen mit dem Rücken zur Wand. Zazen kann in verschiedenen Sitzformen praktiziert werden, z.B. im Lotossitz oder im halben Lotossitz. Als Hilfsmittel werden Sitzkissen mit einer darunter liegenden Matte, Sitzschemel oder Meditationsbänkchen genutzt, rückengeplagte Menschen können auch auf einem Stuhl „sitzen“.
Die Aufmerksamkeit wird auf die Körperhaltung und die Atmung gerichtet. Während des Zazen nimmt man die auftauchenden Gedanken und Emotionen wahr und lässt sie vorüberziehen, ohne an ihnen zu haften.
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